Lederbeutel, Deutsches Schloss- und Beschlaegemuseum. Foto Thomas Schultz

Lederbeutel, Deutsches Schloss- und Beschlaegemuseum. Foto Thomas Schultz

Lederbeutel, Ende des 19. Jahrhunderts

Mai 2022

Wer unterwegs ist, möchte seine Habseligkeiten sicher aufbewahrt wissen. Die Techniken dafür werden immer ausgeklügelter.

Dieser birnenförmige Beutel wurde unterwegs zusammengerollt und durch einen Lederriemen fixiert. Mit dem Vorhangschloss aus Messing konnte der Beutel zudem abgeschlossen und der Inhalt zusätzlich gesichert werden.

Auf dem Schloss der Firma „Miller Lock & Co.“ aus den USA, Philadelphia, ist die Bezeichnung „Empire 4 Lever“ erkennbar. Demnach gehört das Schloss zur „Empire“-Serie, die neben der „Champion“-Serie aus stabilerem Rotguss um 1900 patentiert worden ist, und entweder mit 4 oder 6 Zuhaltungen produziert wurde. Das Schlüsselloch für den flachen Messing-Schlüssel befindet unten auf der Schmalseite des Schlosses.

Durch eine Öse am oberen Ende konnte der Beutel außerdem eingehängt oder am Hosenbund befestigt werden. Ursprünglich diente der Beutel vermutlich einem Post- oder Geldboten, um Geld während der Transfers sicher aufbewahren zu können.

Der Lederbeutel befindet sich heute in der Sammlung des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums in Velbert, dem weltweit einzigen wissenschaftlich geführten Museum für Schließ- und Sicherheitstechnik.

Text: Emmanuel Giagtzoglou, Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum Velbert

Zum Museum: Startseite | Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum (schlossundbeschlaegemuseum.de)