Lehm-Brunnen von oben mit Kindern

#GenauGeschaut3: Der Lehm-Brunnen in der Ausstellung „Klimaglück“

August 2024

Mein Name ist Fine Haiduck, ich bin Mitarbeiterin des Projekts „Mehr Mut für Alle“ am NaturGut Ophoven und plane mit meinen beiden Kolleginnen eine neue Mitmach-Ausstellung für Kinder zum Thema Mut und Klimaschutz.

In unserer aktuellen Ausstellung „KlimaGlück“, gefällt mir besonders der von einer Keramikerin extra angefertigte Lehm-Brunnen im Erlebnisraum „Afrika“. Er ist 80 cm hoch und hat einen Durchmesser von 80 cm.

Am Brunnen wird spielerisch und erlebnisorientiert erfahrbar gemacht, dass der Tschadsee in West- und Zentralafrika von Jahr zu Jahr, wegen der Folgen des Klimawandels, immer kleiner wird. Der Brunnen steht hier symbolisch für die Wasserknappheit vor Ort und den immer weiter werdenden Weg für die Bewohner*innen, um an Trinkwasser zu gelangen. Wie beschwerlich der Transport von Kanistern auf dem Kopf ist, können die Kinder hier selber ausprobieren.

Der Tschadsee ist einer der größten Seen der Welt und hat eine sehr große Bedeutung für Menschen, Fische und Vögel. Er war ein wichtiger Kreuzungspunkt von west- und zentralafrikanischen Handelsrouten, er ist der Lebensraum zahlreicher Tiere und bildet einen wichtigen Rastplatz für Millionen Zugvögel auf dem Weg von Süd- und Zentralafrika nach Europa.

Doch warum schrumpft der Tschadsee von Jahr zu Jahr? Ein wichtiger Faktor für das Austrocknen des Tschadsees ist die verstärkte Nutzung des Seewassers und der Zuflüsse für die Trinkwasserversorgung und die Bewässerung von Baumwollfeldern für die Herstellung von Kleidung. Auch der Anstieg der Bevölkerung um den See hat zur Ressourcenübernutzung beigetragen. Ein weiterer Grund sind der Klimawandel bzw. die steigenden Temperaturen, die die natürlichen Wasserquellen wie den Victoriasee, den Tschadsee und Teile des Nils austrocknen. Die höheren Temperaturen haben zu einer verstärkten Verdunstung des Tschadsees geführt und auch die Wassermenge der Zuflüsse des Sees ist zurückgegangen.

Am Beispiel des Tschadsees, aber auch an den aktuellen Überflutungen bei uns in Deutschland sieht man, wie unterschiedlich die Auswirkungen des Klimawandels sind. Auch wenn die Klimaproblematik in der aktuellen Problemfülle fast nebenrangig erscheinen mag, bleibt es überaus wichtig, seinen Mut nicht zu verlieren.

Mein Appell: Bleibt am Ball und versucht, euren ökologischen Handabdruck zu vergrößern. Denn dieser soll im Gegensatz zum ökologischen Fußabdruck wachsen und groß werden. Um seinen ökologischen Handabdruck zu vergrößern, haben wir ein paar Tipps gesammelt: Auf dem Flohmarkt oder im Second-Hand Laden Klamotten einkaufen, nur einmal pro Woche Fleisch essen, öfter mal die Bahn oder das Fahrrad nehmen, eine Wildblumenwiese sähen oder sich ehrenamtlich engagieren.

Fine Haiduck, NaturGut Ophoven