Mit ihrer Kraft hat die Naturgewalt Wasser als Transportweg oder Antriebsquelle tiefgreifende Auswirkungen auf die Geschichte und Entwicklung des Bergischen Landes. Davon hat das letzte Objekt des Monats erzählt. Das Wasser in unserer Region ist aber nicht nur ein Werkzeug der Menschen, sondern auch eine manchmal unaufhaltbare Kraft.
Als im Juli 2021 das NaturGut Ophoven von einem Jahrhundert-Hochwasser getroffen wurde, zeigten sich die Auswirkungen dieser Naturgewalt in ungeheurem Ausmaß. Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels kann man davon ausgehen, dass Extremwetter-Ereignisse in der Zukunft nicht nur im Bergischen Land vermehrt vorkommen.
Die negativen Schlagzeilen der letzten Monate sind besorgniserregend und in Teilen der Bevölkerung macht sich Hoffnungslosigkeit oder auch Angst breit. Viele fragen sich: Reichen unsere Bemühungen noch aus oder ist alles schon zu spät?
Unser Objekt des Monats möchte genau hier ansetzen und dagegenwirken. Der „Ort der guten Nachrichten“ ist eine neue Installation im Klimaerlebnis-Park des NaturGut Ophovens. Im Zuge des Projektes „BildungKlima-plus-56“ wurde diese konzipiert, umgesetzt und auf dem Gelände neu aufgebaut.
Auf dem Weg hin zu diesem Objekt finden unsere Gäste mehrere runde Schilder mit guten Nachrichten, die unser Klima betreffen. Diese Nachrichten lenken den Blick auf die positiven Errungenschaften der Klimaschutzbewegung. Sie machen Hoffnung und Mut, dass es sich lohnt, sich für die Natur und das Klima einzusetzen und dass bereits vieles auf den Weg gebracht wurde.
Dort liest man zum Beispiel:
Meine Kinder kennen später nur noch glückliche Kühe und in den Ställen herrscht Feierlaune. Esra, 12 Jahre
(Die Fleischproduktion in Deutschland ist 2022 das sechste Jahr in Folge zurückgegangen. So stark wie nie zuvor. Es wurde rund acht Prozent weniger Fleisch als 2021 produziert.)
Rauchende Schornsteine kennen bald nur noch Oma und Opa. Denn Energie wird nur noch aus erneuerbaren Energien gewonnen. Leo, 13 Jahre
(Wir bewegen uns hier immer mehr auf diese Zukunft zu. Fast ein Viertel des Stroms der EU wurde 2022 durch erneuerbare Energien gewonnen. Deutschland erzielte mit fast 43% einen neuen Rekord.)
In meiner Zukunft finden wir auf der ganzen Welt überall Menschen, die an andere denken und sich um unsere Erde kümmern. Niemand ist mehr traurig und allein. David, 11 Jahre
(Bereits heute gibt es Menschen, die mit guten und kreativen Ideen die Welt ein wenig besser machen wollen. Zum Beispiel strickte in Australien ein 109-jähriger Mann Wollpullis für von einem Ölleck betroffene Pinguine. Dank dieser verschlucken sie nicht das giftige Öl, wenn sie sich putzen.)
Folgt man den guten Nachrichten, erreicht man die Hauptinstallation, den Blickfang: Eine 2,50 Meter hohe, zweidimensionale Erdkugel. Wenn man durch diese Installation hindurch schaut, werden die Gebäude des historischen Gutshofs des NaturGuts Ophoven „eingerahmt“ – ein Ort, an dem Menschen in jedem Alter etwas über die Umwelt, unser Klima und dessen Schutz lernen. Der „Ort der guten Nachrichten“ verbindet das NaturGut Ophoven und die Besucher mit der Welt.
„Nimm dir Zeit für einen Luftsprung! Gemeinsam können wir viel bewegen!“ lesen unsere Gäste auf dem Objekt. Es soll die Betrachtenden animieren innezuhalten und sich auf die schönen Dinge zu besinnen und auf diese Weise eine positive und aktive Stellung im Klimaschutz zu beziehen.
Tamara Dey, NaturGut Ophoven
Mit dem “Ort der guten Nachrichten“ geht unsere Geschichten-Reise quer durch das Bergische Land in eine kleine Pause. Im Netzwerk beenden wir gerade unser dritte Runde der Zusammenarbeit. Wir hoffen nun unsererseits auf gute (Förder-)Nachrichten, damit das Netzwerk in der erprobten Form auch zukünftig weiter wachsen und aktiv bleiben kann.