Unser „Objekt des Monats“ ist Teil der Ausstellung „Arbeit ist das Salz des Lebens“ im Deutschen Werkzeugmuseum.
Gezeigt wird das Exponat im Rahmen der Ausstellung als Beleg für die Werkzeugentwicklung und steht für eine alte, längst erloschene Firma aus Remscheid. Es handelt sich hierbei um die Albert Urban & Comp., gegründet im Jahre 1879, die im Jahr 1920 in Aurowa umfirmiert wurde.
Unter dem Namen Aurowa stellte die Firma Bohrwinden und Bohrmaschinen her. In den 1960er Jahren übernahm die heute noch bestens bekannte Firma Metabo die Restposten und verhalf den bis heute funktionstüchtigen Bohrmaschinen der Firma Aurowa zu neuem Glanz.
In der Zeit um 1935 entstand die abgebildete Bohrmaschine bei der Firma Metabo unter der Bezeichnung No. 750. Sie leistete beachtliche 120 Watt, konnte Bohrer bis zu 6,5 mm Durchmesser aufnehmen und hatte eine Drehzahl von bis zu 1200 U/Min. Dabei besticht sie durch ihr kompaktes Baumaß von ca. 30 cm Länge und einem geringen Gewicht. Die übliche Bauweise für Bohrmaschinen bestand aus einem Gusskörper, der als Träger für Motor und Getriebe diente. Bei unserem Modell wird ein Stahlblechkorb als Maschinenkörper benutzt, was als Vorläufer zur modernen Bauweise mit Verbundwerkstoffen angesprochen werden kann. Ein letztes Pendant zu dieser leichten Art von Bohrmaschinen war die ‚Piccolo‘ von Aurowa. Diese Maschinen läuteten dann auch das Zeitalter der „Heimwerker-Maschinen“ ein.
Dr. Andreas Wallbrecht und Markus Heip, Deutsches Werkzeugmuseum