LVR-Freilichtmuseum Lindlar

Luftbild LVR-Freilichtmuseum Lindlar. Foto: Solomia Kratsylo/FML
Luftbild LVR-Freilichtmuseum Lindlar. Foto: Solomia Kratsylo/FML
LVR-Freilichtmuseum-Lindlar
LVR-Freilichtmuseum-Lindlar

Anschrift

LVR-Freilichtmuseum Lindlar
Lindlar-Steinscheid
51789 Lindlar

Kontaktmöglichkeiten

freilichtmuseum-lindlar@lvr.de
Tel. 0 22 66 – 47 19 20 (Kasse)
Tel. 0 22 66 – 90 10 0 (Verwaltung)

Barrierefreiheit

Geheimnisse & Genüsse in Kistchen & Kästchen – Ausstellung in vier Museen bis 23. November 2025

Schmuckkästchen mit Jugendstilschmuck

Verlängert bis 23. November 2025

Was verbirgt sich in einem Kästchen mit Deckel?

Seit Jahrhunderten und in unterschiedlichen Kulturen der Welt finden sich geheimnisvolle verschließbare kleine Behältnisse, um Kostbares, Kulinarisches oder Alltägliches aufzubewahren. Entsprechend unterschiedlich sind Materialien und Machart: aufwändig verziert oder praktisch handhabbar für den Alltagsgebrauch. Es scheint ein archaisches Bedürfnis zu sein, für bestimmte Dinge einen nicht sofort zugänglichen Aufbewahrungsort herzustellen.

Kästchen machen neugierig und regen die menschliche Fantasie zu individuellen Höhenflügen an. Je nach Nutzen und Verarbeitung lassen sich soziale Herkunft und gesellschaftliches Milieu ablesen. Insofern erzählen Kistchen & Kästchen anhand ihrer Gestalt geheimnisvolle Geschichten.

Vier Museen des Netzwerks Bergische Museen geben Einblicke in ihre verborgenen Depotschätze. Das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert, das Museum auf der Hardt der Archiv- und Museumsstiftung der VEM in Wuppertal, das LVR-Freilichtmuseum Lindlar und das Museum und Forum Schloss Homburg in Nümbrecht zeigen einige spannende Exponate im jeweils anderen Museum.

LVR-Freilichtmuseum Lindlar

Historische Gebäude, alte Handwerkstechniken und eine rekonstruierte Kulturlandschaft: Das 1998 eröffnete LVR-Freilichtmuseum Lindlar zeigt das Leben und Arbeiten der Menschen im Bergischen Land in den letzten drei Jahrhunderten. Über 30 Wohnhäuser, Scheunen und Werkstätten wurden an ihren einstigen Standorten abgebaut und auf dem rund 30 Hektar großen Museumsgelände wiedererrichtet.
Hausgärten und Streuobstwiesen sind ebenso Teil der Präsentation wie Äcker, Wiesen und Weiden. Ihre Bewirtschaftung erfolgt in anstrengender Handarbeit mit Pferdegespannen und Traktoren. In Ställen und Freigehegen werden vor dem Aussterben bedrohte Nutztierrassen wie das deutsche Weideschwein oder die Bergischen Kräher gehalten. Einmalig ist die Einbeziehung der Landschaft in das Museumskonzept: Das Lingenbachtal wurde unter großem Aufwand in seinen archivalisch überlieferten Zustand um 1900 zurückgeführt und so selbst zum Ausstellungsstück.

Das Gelände gliedert sich in vier Baugruppen: Auf Hof zum Eigen wird das Leben der Landbevölkerung um 1800 dokumentiert, in Oberlingenbach die Entwicklungen des Industriezeitalters um 1900 dargestellt und im Weiler Steinscheid die Zeit vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die 1960er Jahre erlebbar gemacht.
In der neuen Baugruppe Am Mühlenberg werden etwa Forstwirtschaft, kleinteilige Landwirtschaft und Steinhauergewerbe thematisiert. Im Museum spiegelt sich das Leben unterschiedlicher sozialer Schichten wider: Während die Arbeiterfamilie im Kleinstwohnhaus aus Hilden beengt auf rund 40 Quadratmetern lebte, residierte die Kaufmannsfamilie in Gut Dahl aus Wülfrath auskömmlich auf über 200 Quadratmetern.

Das Motto „Global denken – lokal handeln“ verdeutlicht den Vermittlungsauftrag des Museums. Im Rahmen von Ausstellungen und pädagogischen Angeboten wird der Lebensalltag der Besuchenden kritisch reflektiert. Wollten Sie schon immer einmal Ihren Garten landschaftstypisch gestalten, mit Wildkräutern kochen oder das Schmiedehandwerk kennenlernen?
Unsere Seminar- und Führungsprogramme bieten spannende Angebote zu vielen Themen und für alle Altersklassen.

Foto oben: Luftbild LVR-Freilichtmuseum Lindlar. Foto: Solomia Kratsylo/FML